Fahrrad zu fahren, ist das eine. Fahrräder platzsparend, trocken und sicher abstellen zu können, ist das andere. Manche Leute bewahren ihre Drahtesel ja auch gerne mitten im Wohnzimmer auf. Designer-Läden bieten dafür stylische Wandaufhängungen an – aus Fortbewegungsmitteln werden Deko-Objekte.
Eine solche Aufbewahrung für Fixie-Hipster und Sonntagsfahrer hat im Alltag natürlich so seine Tücken und kommt für mich nicht in Frage. Ich will den Dreck meines Fahrrades nicht an die Wände meiner Wohnung schmieren. Mir ist es vor allem wichtig, dass meine Räder wettergeschützt im Trockenen stehen. Mein Alltagsrad muss zudem jederzeit greifbar sein, während ich Rennrad und MTB nicht jeden Tag benötige. Sie wollen also so verstaut werden, dass sie nicht im Weg rumstehen.
Wohin also mit all den Rädern???
Eine überaus einfache, praktische und kostengünstige Möglichkeit möchte ich hier vorstellen. Die Idee dazu kam meinem Mann beim Besuch einer Triathlon-Veranstaltung. Dort wurden in der Wechselzone die Räder der Teilnehmer einfach mit den Sätteln auf Stangen aufgehängt. Total simpel. Diese Idee haben wir vor einigen Jahren aufgegriffen. Sie hat uns bis heute gute Dienste erwiesen und vollständig überzeugt.
So geht‘s: Fahrradaufhängung selber bauen
Du nimmst eine stabile Stange, sie ist die Grundlage. Wir haben uns im Baumarkt einen runden Zaunpfosten für einen Maschendrahtzaun besorgt. Kostenpunkt: ca. 10 Euro. Grundsätzlich eignet sich auch jede andere Stange. Wichtig ist, dass sie durch das Gewicht der Räder nicht verbogen wird. Holzstangen oder Besenstiele sind damit disqualifiziert. Wie viel Tragegewicht unser Zaunpfosten genau hat, kann ich nicht sagen. In jedem Fall schafft er locker fünf Räder (davon zwei leichte Rennräder).
Die Länge der Stange hängt in erster Linie davon ab, wie viele Räder sie tragen soll. Unser Pfosten hat ca. 2 Meter. Hängt man die Stange zu voll, leidet darunter das Handling beim Auf- und Abhängen, weil man ständig irgendwo hängen bleibt (ich zumindest).
Der entscheidende Unterschied zu der Aufhängung der Triathlon-Räder (siehe Bilder oben) ist, dass die Stange an der Decke aufgehängt wird. Die Räder haben keinen Bodenkontakt, sondern hängen in der Luft. Dadurch kannst du die Fläche unter den Rädern für andere Dinge nutzen und verschwendest keinen Platz.
Für die Aufhängung ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Unsere Stange ist exakt so breit wie unsere Fahrradgarage. Die Stangenenden liegen einfach auf Vorsprüngen der Seitenwände auf. Eine spezielle Befestigung ist nicht erforderlich. Die Räder selbst sorgen durch ihr Gewicht für die notwendige Stabilität. Wer keine Möglichkeit hat, die Stange auf Wänden aufzulegen, dem sei eine Deckenbefestigung empfohlen. Dafür können z. B. Deckenhaken und zwei Transportgurte verwendet werden, aus denen eine Aufhängung gebastelt werden kann.
Nun zur idealen Höhe der Stange: Unsere Stange ist auf etwa zwei Meter Höhe angebracht. So können wir noch andere Dinge unter die Fahrräder stellen. Selbst ich als mittelgroße Frau kann die Räder mühelos auf- und abhängen. Wir hatten die Stange auch schon mal deutlich höher in einer Autogarage angebracht. Ich kam zwar nur noch mit Mühe und Not dran – dafür konnte jedoch das Auto unter den Fahrrädern geparkt werden. 😉
Die Räder werden nun einfach mit dem Sattel auf die Stange gehängt. So wie am Beispiel des Triathlons zu sehen. Fertig!
Die Vorteile dieser Konstruktion liegen auf der Hand: Es ist besonders bequem und einfach, auf die Räder zuzugreifen. Und dadurch, dass die Räder mit dem Sattel aufgehängt werden, besteht keine Gefahr, dass der Rahmen beschädigt wird.
Viel Spaß beim Nachbauen!